Zu den wesentlichen Risikofaktoren für Leberkrebs zählen:
Bei Hepatitis handelt es sich um eine Leberentzündung. Wenn man mit Hepatitis-B- oder Hepatitis-C-Viren infiziert ist, steigert sich dadurch sowohl das Risiko, an einer Leberzirrhose zu erkranken, als auch an Leberkrebs. Eine durch Hepatitis ausgelöste Leberzirrhose kann ebenfalls die Entstehung von Leberkrebs begünstigen. Die Übertragung der Viren findet in erster Linie von Mensch zu Mensch statt, und zwar über sexuellen Kontakt oder Blutübertragung. Geschlechtsverkehr ohne entsprechenden Schutz steigert also das Risiko für Hepatitis und damit für Leberkrebs. Wenn Menschen in medizinischen Berufen tätig sind, können sie unter Umständen mit dem Blut von infizierten Patienten in Berührung kommen. Bei Patienten, die eine Bluttransfusion bekommen, ist das Risiko für eine Infektion mit Hepatitis aufgrund der heutigen Standards sehr gering. Während es für Hepatitis B eine Schutzimpfung gibt, ist es für Hepatitis C bisher noch nicht gelungen, einen Impfstoff zu entwickeln.
Eigentlich kann die Leber sich bei Beschädigungen recht gut erholen. Wenn aber bestimmte Probleme, wie z. B. Hepatitis-Infektionen, chronische Entzündungen oder starker Alkoholkonsum über einen langen Zeitraum andauern, kann auch die Leber Schäden davontragen, die irreparabel sind. Zunächst kommt es meist zu einer Leberfibrose, also einer Vermehrung von Bindegewebe, das das gesunde, funktionierende Lebergewebe ersetzt. Dieser Vorgang ist meist unumkehrbar und kann nur in seinem Fortschreiten gestoppt werden. Gelingt dies nicht, kann es zu einer Leberzirrhose kommen, die dafür sorgt, dass die Zellen der Leber vernichtet werden und das Lebergewebe vollständig durch Bindegewebe ersetzt wird. Das Bindegewebe ist nicht in der Lage, die Aufgaben des Lebergewebes zu übernehmen, sodass es zu einer starken Funktionseinschränkung der Leber kommt. Es entstehen Gewebeveränderungen, die sich in Form von Narben und Verhärtungen zeigen. Die Leber verkleinert sich (Schrumpfleber). Eine Leberzirrhose gehört zu den größten Risikofaktoren für die Entstehung von Leberkrebs.
Bei einer Fettleber kommt es zu einer übermäßigen Verfettung von Leberzellen. Noch sind sich die Mediziner nicht ganz einig, wie und wodurch eine Fettleber entsteht. Es steht aber fest, dass Menschen, die regelmäßig größere Mengen Alkohol konsumieren, öfter an einer Fettleber erkranken. Da Alkohol sehr energiereich ist, entstehen beim Abbau in der Leber auch Fettsäuren, sodass es bei vermehrtem Alkoholkonsum zu einer Leberverfettung kommen kann. Man spricht in diesem Fall von einer alkoholischen Fettleber (ASH).
Als Vorbote von Leberkrebs zählt die nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD). Die Leber hat die Aufgabe, die Energiequellen, die wir mit der Nahrung zu uns nehmen, umzuformen. Dazu gehören Kohlenhydrate und Fettsäuren, die dann in Form von Neutralfetten (Triglyzeride) an den Blutkreislauf abgegeben werden. Wenn man aber im Rahmen einer ungesunden Ernährung zu viele Fette und/oder Kohlenhydrate zu sich nimmt, ist die Leber nicht mehr in der Lage, diese zur Gänze zu verarbeiten. Die Leber speichert dann das Fett – eine nicht-alkoholische Fettlebererkrankung entsteht. Bei Menschen mit starkem Übergewicht, vor allem Bauchfett, kann es ebenfalls zu einer Fettleber kommen. Das Bauchfett lagert sich an den inneren Organen an und kann so zu einer Leberverfettung beitragen. Liegt zusätzlich zu einer Fettleber eine Leberzirrhose oder eine Hepatitis-Infektion vor, erhöht dies das Risiko für Leberkrebs.
Weitere Risikofaktoren, die eine Erkrankung an Leberkrebs begünstigen können, sind z. B.:
Fedor Singer